In diesem White Paper haben wir das stationäre Reimbursement-System (DRG-System) kompakt aufgearbeitet. Wir beschreiben neben den Grundsätzen der DRG-Kalkulationsmethodik, die Grundlagen wichtiger Begrifflichkeiten wie DRGs, ICDs, OPS. Darüber hinaus gehen wir extrabudgetäre Bereiche wie Zusatzentgelte, neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sowie Ausgliederung der Pflegepersonalkosten ein.
Das DRG-System (Diagnosis Related Groups) ist ein pauschalisierendes Vergütungssystem für stationäre Krankenhausleistungen, bis auf Behandlungen in Psychiatrien und Rehabilitationskrankenhäuser. Unterschiedliche Diagnosen- und Prozedurenkombinationen werden zu Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppen sollen möglichst vergleichbar bezogen auf den ökonomischem Aufwand und medizinisch-klinisch homogen sein.[1]
Die Kalkulation erfolgt auf Basis des bewerteten sachzielbezogenen Güterverbrauches zu Anschaffungspreisen der Behandlungsfälle. Die Kalkulationsbasis bilden alle Behandlungsfälle, Leistungen und Kosten eines Krankenhauses, bis auf vom G-DRG-System nicht erfasste Leistungs- bzw. Kostenanteile (siehe ausgegliederte Bereiche).
Bei der Gruppenbildung werden zum einen fallbezogene Daten wie Diagnosen, Prozeduren, weitere Patientenmerkmale (Geschlecht, Alter) oder Versorgungsarten bzw. Informationen zu Leistungen (Sachmittelverbrauch, Beatmungsstunden, Schnitt-Naht-Zeiten bei Operationen etc.) und zum anderen Kostendaten betrachtet. Bei den Kostendaten bilden die gemäß KHBV gegliederten Aufwandsarten die Grundlage. Darauf aufbauend werden die Kostenarten (Personal-, Sach- und Infrastrukturkosten) je Kostenstelle ausgewiesen. Diese Behandlungskosten werden mittels eines Kalkulationsschemas zu Kostenmodulen zusammengefasst.
Als Übersicht sind in Abbildung 1 die Kalkulationsschritte zur Ermittlung der kalkulationsrelevanten Behandlungskosten dargestellt. [2]
Quellen:
[1] https://www.gkv-spitzenverband.de/ krankenversicherung/krankenhaeuser/drg_system/fragen_und_antworten_drg/fragen_und_antworten_drg.jsp, abgerufen am 22.07.2021
[2] Handbuch zur Kalkulation von Behandlungskosten, Version 4.0, 10.10.2016