Der Transformationsfonds: Struktur fördern, Versorgung gestalten
Wie Krankenhäuser Zugang zu Fördermitteln erhalten – und warum strategische Analyse entscheidend ist
Mit dem Transformationsfonds stellt die Bundesregierung bis zu 50 Milliarden Euro bereit, um gezielt in die Neuausrichtung der Krankenhausversorgung zu investieren. Ziel ist es, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, regionale Bedarfe besser abzubilden und die Qualität der Versorgung nachhaltig zu verbessern.
Klar ist: Nicht jedes Projekt wird gefördert. Wer profitieren möchte, muss belegen, dass sein Vorhaben echte Strukturveränderung bewirkt. Genau hier beginnt die Herausforderung – und der Bedarf an fundierter Planung.
Der Fonds setzt klare Schwerpunkte
Mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wurde der Transformationsfonds als zentrales Umsetzungsinstrument der Krankenhausreform eingeführt. Bis 2035 sollen Investitionen in Umbau, Konzentration und Zukunftstechnologien unterstützt werden. Dafür gelten klare Kriterien.
Gefördert werden nur Vorhaben mit nachweisbarer Strukturwirkung. Es geht nicht um kosmetische Maßnahmen oder den Erhalt bestehender Einrichtungen, sondern um gezielte Transformation entlang medizinischer, wirtschaftlicher und regionaler Parameter.
Acht Tatbestände – acht Ansatzpunkte für Strukturveränderung
Der Transformationsfonds definiert genau, welche Vorhaben förderfähig sind. Insgesamt acht Fördertatbestände bilden den Rahmen:
-
Konzentration stationärer Versorgungskapazitäten
-
Aufbau sektorenübergreifender Versorgungseinrichtungen (Level 1i)
-
Ausbau telemedizinischer Netzwerkstrukturen
-
Bildung spezialisierter Zentren in Kooperation mit Hochschulkliniken
-
Zusammenschluss regionaler Krankenhausverbünde
-
Stärkung der Notfallversorgung
-
Gezielte Schließung nicht mehr bedarfsgerechter Strukturen
-
Ausbau staatlich anerkannter Pflegeausbildungskapazitäten
Ob Bau, Digitalisierung oder Umbau – entscheidend ist stets, dass das Vorhaben einen belegbaren Beitrag zur Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft leistet.
Förderlogik verstehen – und gezielt umsetzen
Was bedeuten diese Tatbestände konkret für Krankenhausträger? Welche Projekte haben realistische Chancen? Und wie lassen sich Strukturveränderungen belastbar begründen?
Wer Antworten auf diese Fragen sucht, findet auf unserer Themenseite zum Transformationsfonds vertiefende Informationen, Praxisbeispiele und Hinweise zur strategischen Antragstellung. Dort zeigen wir, wie BinDoc gemeinsam mit PwC datenbasierte Analysen, fundierte Konzepte und eine passgenaue Förderlogik verbindet.
Der Antragsprozess ist anspruchsvoll – aber gestaltbar
Ein erfolgreicher Förderantrag braucht mehr als ein gutes Konzept. Entscheidend sind:
-
Eine tragfähige Projektstruktur
-
Ein belastbarer Finanzierungsplan mit Kofinanzierung
-
Die Analyse der regionalen Versorgungslage
-
Der Nachweis von Strukturwirkung und Zielerreichung
-
Die Berücksichtigung europarechtlicher Vorgaben
Viele Häuser unterschätzen die Tiefe dieser Anforderungen. Wer sich gut vorbereitet, verschafft sich dagegen Planungssicherheit und klare Argumente gegenüber den Entscheidungsinstanzen.
Was zusätzlich zu beachten ist: Fördervoraussetzungen im Detail
Neben der Projektidee müssen auch formale Anforderungen erfüllt sein. Sie ergeben sich unter anderem aus § 12b Abs. 3 KHG sowie der KHT-Finanzierungsverordnung (KHTFV).
Voraussetzungen für eine Förderung:
-
Der Antrag wird fristgerecht eingereicht
-
Das Vorhaben beginnt nach dem 1. Juli 2025
-
Mindestens 50 Prozent der Projektkosten werden durch das Land getragen
-
Die Mindestinvestitionskostenförderung der Länder wird nach der Differenzmethode (§ 12b Abs. 3 KHG) eingehalten
-
Aktueller Nachweis über die Prüfung des Insolvenzrisikos (z. B. durch Testat von PwC) liegt vor
-
Es handelt sich um ein zugelassenes Krankenhaus mit Förderfähigkeit nach KHG
-
Wettbewerbsrecht und Beihilfenrecht der EU werden eingehalten
-
Es erfolgt keine Doppelförderung durch andere Gesetze oder Programme (Ausnahmen möglich)
-
Die Umsetzung erfüllt die Prinzipien von Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit
Nicht förderfähig sind:
-
Betriebskosten, die pflegesatzfähig sind (sofern nicht ausdrücklich eingeschlossen)
-
Kosten für den Gebäudebetrieb nach der Stilllegung akutstationärer Kapazitäten (außer bei Vertragsabwicklung)
-
Rückforderungen aus früheren Förderprogrammen
Diese Kriterien sind prüfpflichtig und Bestandteil der formalen Förderbewertung. Eine strukturierte Vorbereitung auf diese Punkte kann maßgeblich zur Antragsreife beitragen.
Warum Analyse der Schlüssel zum Erfolg ist
Strukturanpassung lässt sich nicht pauschal begründen. Deshalb sind datenbasierte Versorgungsanalysen der Kern jeder erfolgreichen Antragstellung. Sie helfen zu verstehen:
-
Wo Doppelstrukturen bestehen
-
Welche Leistungen konzentriert oder verlagert werden sollten
-
Welche Standorte für künftige Versorgungsaufträge sinnvoll sind
-
Wie groß der tatsächliche regionale Bedarf ist
Analysen machen Entwicklungspotenziale sichtbar und unterstützen den strategischen Umbau mit Zahlen, Karten und nachvollziehbaren Argumenten.
Fazit: Reform verstehen, Verantwortung übernehmen
Der Transformationsfonds ist kein Selbstzweck. Er ist ein steuerndes Instrument – mit klarer Zielrichtung und hoher Erwartung an die Beteiligten. Es geht nicht darum, bestehende Strukturen zu verwalten, sondern die Versorgung neu zu denken. Wer diesen Anspruch ernst nimmt, findet im Fonds nicht nur eine Finanzierungsquelle, sondern ein strategisches Werkzeug für echten Wandel.
Doch Förderung ist kein Automatismus. Erfolg hat, wer sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzt, die eigenen Versorgungsstrukturen realistisch bewertet und bereit ist, Veränderungen zu gestalten. Das bedeutet: priorisieren, begründen, nachweisen – und dabei stets den regionalen Bedarf im Blick behalten.
Die nächsten Monate werden zeigen, wer diesen Weg konsequent geht. Wer aber mit Substanz plant, mit Daten argumentiert und mit Verantwortung handelt, kann nicht nur Fördermittel sichern, sondern auch die Grundlage für eine tragfähige Versorgung von morgen schaffen.
Wer diesen Weg nicht allein gehen möchte, findet bei uns fundierte Unterstützung.
Gemeinsam mit PwC begleiten wir Kliniken, Landesbehörden und Trägerorganisationen auf dem Weg von der Analyse bis zum förderfähigen Strukturvorhaben.