Das Wissen über Erkrankungen nimmt immer weiter zu und auch die Kenntnisse über vielfältige Ursachen, welche individuelle Therapien erfordern. Je mehr Daten über einen Patienten zur Verfügung stehen, desto genauer kann die Ursache und der Verlauf der Erkrankung bestimmt werden. Diese großen Datenmengen werden täglich in der Forschung und in Krankenhäusern generiert. Die Nutzung dieser Daten kann die Forschung und das Gesundheitswesen revolutionieren. Diese White Paper Thematisiert das große Potential von Big Data und Real World Data für die Forschung und das Gesundheitswesen.
Big Data ist eine große, unstrukturierte und komplexe Datenmenge aus verschiedenen Quellen, welche die folgenden Kriterien erfüllt (die 5 Vs):
Um mit diesen Daten arbeiten zu können, werden Algorithmen angewandt, die hypothesenfrei Muster in den Daten erkennen und sich selbstlernend verhalten (s.g. machine learning).
Real world data (RWD) sind strukturierte Daten, die aus nicht randomisierten Studien kommen. Hierbei handelt es sich oft um Daten, die zu einem anderen Zweck erhoben wurden, z.B. Abrechnungsdaten von Krankenkassen. Bei Real-World Evidence (RWE) spricht man von der Verwendung von RWDs, um wissenschaftlich fundierte Fragen zur Versorgung und zur Kosteneffektivität zu beantworten.
In vielen Ländern sind große RWE/RWD-Quellen bereits käuflich zu erhalten.
USA
Diese Daten sind für Kunden zugänglich und diese Daten werden von IBM Watson analysiert und publiziert. Zudem bietet IBM Watson ein Analysewerkzeug aus der künstlichen Intelligenz an, womit große Datenmengen ausgewertet werden können.
Japan
In Deutschland sind Krankenkassendaten nicht direkt kommerziell erhältlich. Viele Krankenkassen arbeiten aber mit unabhängigen Instituten zusammen, welche die Daten analysieren. Neben den Daten der Krankenkassen gibt es auch Daten aus Registern (z.B. Krebsregister, Rabbit Register, CRISP Register etc.). Eine Verknüpfung verschiedener Datenquellen ist interessant aber in Deutschland noch schwierig, da es oft Löschfristen gibt und es keine Identifikatoren für einzelne Patienten gibt. Zwar wurde mit der elektronischen Gesundheitskarte eine eindeutige Krankenversichertennummer vergeben, allerdings gibt es dazu keine Entsprechung in den Registern oder bei anderen Sozialversicherungsträgern. In Deutschland liegt daher noch viel Arbeit vor uns, um in Sachen Datenqualität mit den führenden Ländern aufzuschließen. ...